Bron­cho­alveo­läre Lavage (BAL)

Indikation

Abklärung unklarer interstitieller pulmonaler Prozesse oder unklarer pneumonischer Infiltrate.

Verdacht auf bronchoalveoläres Karzinom, diffuse Lymphangiosis carcinomatosa oder Sarkoidose.

Nachweis einer Infektion mit Pneumocystis jiroveci, Pilzen oder Viren (z.B. Cytomegalie) und einer Asbestose, Siderose, Lipidpneumonie etc..

Probenherstellung

Die gewonnene BAL-Flüssigkeit wird zunächst durch Mullgewebe filtriert und so von größeren Schleimflocken befreit.

Großzelliges Lungenkarzinom
Asbestkörperchen

Sollten Sie Zugang zu einer Zytozentrifuge haben, empfiehlt es sich, mehrere Zytozentrifugenpräparate anzufertigen. Hierfür werden jeweils 250µl Lavageflüssigkeit 10 Minuten bei 500 U/min zentrifugiert und die Präparate anschließend an der Luft getrocknet.

Für die Bestimmung der Lymphozyten-Subpopulationen (z.B. CD4 und CD8 für die Berechnung der CD4/CD8-Ratio) und für andere (immun)zytochemische Untersuchungen sollten luftgetrocknete Zytozentrifugenpräparate (s.o.) oder Sedimentausstriche aus unfixierter BAL-Flüssigkeit angefertigt werden. Zur Herstellung von Sedimentausstrichen zentrifugieren Sie ca. 20 ml Lavageflüssigkeit 10 Minuten bei 1800 U/min, dekantieren den Überstand und fertigen von dem Sediment 8 bis 10 dünne Ausstrichpräparate an, die Sie an der Luft trocknen lassen.

Die restliche Lavageflüssigkeit wird 1:1 mit 70%igem Alkohol versetzt. Für die Erhöhung der Zellausbeute werden hiervon in unserem Labor Zytozentrifugen- und Millipore-Filterpräparate angefertigt.

Beurteilung der Repräsentativität:
Vor der quantitativen Auszählung der Zellen überprüfen wir die Repräsentativität des Materials. Ein hoher Anteil an nicht alveolären Zellen, z.B. Flimmerepithelien und Plattenepithelien weist darauf hin, dass das Material überwiegend bronchialer und nicht alveolärer Herkunft ist, was die diagnostische Aussagekraft einschränkt oder eine quantitative Auswertung sogar unmöglich machen kann.